/Schritt zur digitalen Souveränität – Chip-Produktion in Europa wird ausgebaut

Schritt zur digitalen Souveränität – Chip-Produktion in Europa wird ausgebaut

Die Corona Krise hat weltweit die Grenzen der Infrastruktur aufgezeigt. Viele Unternehmen haben sehr an der Corona Krise gelitten, oder leiden immer noch. Neben der menschlichen Verlusten, die natürlich überwiegen, hat die Wirtschaft gerade am Anfang eine schwierige Zeit durchgemacht. Die Lieferketten wurden sehr stark durcheinander gewirbelt. Gerade weil Outsourcing in den letzten Jahrzehnten der Megatrend war, haben viele Unternehmen ihre Chipherstellung ins Ausland verlegt. Das hat zum einen natürlich viele Vorteile, da die Arbeitsmittel und vor allem aber die Arbeitskräfte wesentlich günstiger sind und sich somit die Herstellung in einem fernen Land durchaus für die Unternehmen rentiert hat. 

Dadurch, dass die meisten Unternehmen allerdings die Produktion der Halbleiter in Asien platziert haben kam es zu enormen Ausfällen. In Asien gab es eine reigerose Corona Politik die komplette Städte und Werke schließen ließ. Somit gab es einen Totalausfall bei der Herstellung der Chips. Das wiederum hatte zur folge, dass einige Unternehmen Kurzarbeit anmelden mussten, da durch fehlende Chips auch dort die Produktion wesentlich zurückgefahren werden musste. Also ein Rattenschwanz der den Nachteil einer Auslagerung der Produktionsstätten in ein fernes Land nur zu gut zeigt.

Es ist also nicht verwunderlich, dass die EU als Einheit nun darauf setzt, dass eine solche SItuation nicht noch einmal passiert und investiert Milliarden in die Produktion. Auch die Chiphersteller, wie Intel oder Infineon sind daran interessiert und planen große Werke. Ein Standort wird Magdeburg sein. Dort soll eine sogenannte Mega Fab entstehen, wie sie sonst nur aus den USA und dem Silicon Valley bekannt ist. Eine solche Mega Fab besteht aus 8 einzelnen großen Fabriken, deren Aufbau pro Fabrik alleine 10 Milliarden Euro kosten soll. 

Europa ist also sehr ambitioniert und die Chiphersteller auch gewillt zu investieren. Die Corona Krise hat deutlich gemacht, dass der Weg wieder über nahegelegene Produktionsstätten gehen muss, damit es eben nicht zu Engpässen kommt. Das Problem sind ja nicht nur fehlende Chips, sondern auch der Transport, der aus Asien nach Europa mehrere Wochen dauert und auch hier gibt es sehr große Einschränkungen. Die Preise für Container Verschiffungen sind explodiert und trotzdem ist es schwierig überhaupt einen Transport zu organisieren, weil quasi alle Reedereien überbucht sind. D.h. also man hat nicht nur mit fehlender Ware und langen Transportwegen zu kämpfen, sondern auch damit, überhaupt einen Transport zu finden, was die Lieferung wiederum nach hinten verschiebt.

Auch das kann dann wieder bedeuten, dass Werke in Deutschland oder anderen europäischen Ländern nicht in der Lage sind zu produzieren und dann wieder vor der Kurzarbeit stehen.