/Operativer Gewinn vs. Umsatz – Continental steht trotz Abwärtstrend besser als von Analysten erwartet

Operativer Gewinn vs. Umsatz – Continental steht trotz Abwärtstrend besser als von Analysten erwartet

Die globale wirtschaftliche SItuation stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen. Denn die Zeiten sind eigenartig. Laufen die Geschäfte augenscheinlich gut und sind die Umsatzzahlen besser als in den Vorjahren heißt das noch lange nicht, dass der Gewinn dadurch besser ist. Das liegt vor allem an steigenden Kosten, die im Prinzip jedes Unternehmen betreffen. Seien es Energiekosten, die durch die Ukraine Krise in Gefilde gestiegen sind, die für manch einen nicht mehr tragbar sind, aber auch die allgemein sehr hohe Inflation von ca. 8 % macht den Unternehmen zu schaffen. 

Die Preise für Rohstoffe sind immens gestiegen und da nicht jedes Unternehmen dazu in der Lage ist, die gesteigerten Kosten zumindest 1 zu 1 an die Kundschaft weiterzugeben, ist es halt so, dass der Umsatz zwar offensichtlich steigt und man sich freut, sich aber die Zahlen genauer anschauen muss um dann festzustellen, dass der operative Gewinn niedriger ist, als im Vorjahr. 

Nimmt man beispielsweise Continental, einen der größten Autozulieferer Deutschlands. Bedingt durch die Inflation sind auch die Zinsen gestiegen. Die EZB hat den Leitzins angehoben und das bedeutet für Unternehmen dass Abschreibungen wieder mit mehr Kosten verbunden sind. Zu dem hat Continental eine Tochtergesellschaft in Russland in dem Reifen produziert werden. Aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und den damit verbundenen starken Sanktionen gegen Russland, beläuft sich alleine die Abschreibung auf das Werk in Russland mit ca. 75 Millionen Euro. 

So geht es natürlich den meisten Unternehmen. Geht man beispielsweise in die Stahlbranche, so sind die Kosten für den Stahl sehr gestiegen. Auch aufgrund der Lieferketten Schwierigkeiten, da auch aus der Ukraine viele Rohstoffe geliefert wurden, die nun einfach ausfallen. Hinzu kommt die Corona Pandemie die auch die Lieferungen aus Asien erschwert. Außerdem sind die gewaltigen Energiekosten zu bedenken. Aufgrund dieser Situation müssen die Händler beim Stahl gewaltige Zuschläge in Kauf nehmen und diese auch an ihre Kunden weitergeben. Dementsprechend hoch sind die Umsätze in dem Bereich. 

Aber die Freude ist nur von kurzer Dauer denn der Schein trügt auch hier. Die Teuerungszuschläge, die an die Kunden weitergegeben werden kompensieren die höheren Kosten bei der Anschaffung nicht zu 100%, so dass auch hier der höhere Umsatz nicht gleichzusetzen ist mit höherem Gewinn. Ganz im Gegenteil, ist der Gewinn oftmals niedriger als im Jahr davor. Mit diesen Problemen haben natürliche alle Unternehmen zu kämpfen, aber zumindest ist davon auszugehen, dass die Wirtschaft es schafft eine Rezession zu umgehen und auch diese Krise zu überstehen.