Die Nachfrage nach nachhaltigen Investments hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Dies zeigt sich eindrucksvoll in den Zahlen des Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG), das in seinem jüngsten Marktbericht für das Jahr 2020 eine deutliche Steigerung des Investitionsvolumens in nachhaltige Fonds und Mandate verzeichnete. Anlegerinnen und Anleger investierten im Jahr 2020 insgesamt 39,8 Milliarden Euro in solche Produkte, was eine beeindruckende Steigerung von 21,4 Milliarden Euro oder 117 Prozent gegenüber dem Vorjahr darstellt. Diese Zahlen verdeutlichen, dass nachhaltige Investments längst kein Nischenmarkt mehr sind, sondern immer stärker in den Fokus von Privatanlegern, institutionellen Investoren und Vermögensverwaltern rücken.
Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig. Zum einen wächst das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz in der Bevölkerung. Immer mehr Menschen erkennen, dass sie durch ihre Finanzentscheidungen einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten können. Zum anderen haben auch Unternehmen und Regierungen auf die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Produkten reagiert, indem sie entsprechende Rahmenbedingungen und Anreize geschaffen haben. Hinzu kommt, dass sich nachhaltige Investments in den letzten Jahren als wirtschaftlich erfolgreich erwiesen haben. Viele Studien belegen, dass nachhaltige Fonds nicht nur mit konventionellen Anlagen mithalten können, sondern in vielen Fällen sogar bessere Renditen erzielen.
Wer sein Depot auf nachhaltige Investments umstellen möchte, sieht sich jedoch häufig mit einer Vielzahl von Fragen konfrontiert. Zunächst einmal gilt es, die eigenen Anlageziele klar zu definieren. Soll der Fokus auf ökologischen, sozialen oder ethischen Kriterien liegen? Oder soll eine Kombination aus diesen Aspekten verfolgt werden? Darüber hinaus müssen sich Anleger darüber im Klaren sein, dass nachhaltige Investments nicht gleich nachhaltig sind. Der Markt bietet eine Vielzahl von Produkten, die unterschiedliche Ansätze verfolgen – von strikten Ausschlusskriterien bis hin zu sogenannten „Best-in-Class“-Strategien, bei denen in Unternehmen investiert wird, die in ihrer Branche besonders nachhaltig agieren.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Transparenz. Viele Anleger fragen sich, wie sie sicherstellen können, dass ein Investment tatsächlich nachhaltig ist. Hier können unabhängige Gütesiegel und Zertifikate, wie zum Beispiel das FNG-Siegel, Orientierung bieten. Diese Siegel werden von unabhängigen Institutionen vergeben und stellen sicher, dass bestimmte Nachhaltigkeitskriterien erfüllt werden. Schließlich spielt auch das Thema Risiko eine wichtige Rolle. Nachhaltige Investments sind nicht per se risikoärmer als konventionelle Anlagen. Daher ist es wichtig, sich umfassend zu informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die richtige Auswahl zu treffen.
Insgesamt zeigt sich, dass nachhaltige Investments eine attraktive Möglichkeit bieten, Verantwortung für die Umwelt und Gesellschaft zu übernehmen, ohne auf Rendite verzichten zu müssen. Die steigende Nachfrage und das wachsende Angebot an nachhaltigen Produkten machen es jedoch notwendig, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und gut informierte Entscheidungen zu treffen. Wer sich die Zeit nimmt, sein Depot umzustellen, kann nicht nur zu einer nachhaltigeren Welt beitragen, sondern auch von den Chancen profitieren, die der Markt für nachhaltige Investments bietet.