/Investieren Schweizer Anleger mehr in die Nachhaltigkeit als die Deutschen?

Investieren Schweizer Anleger mehr in die Nachhaltigkeit als die Deutschen?

Die globale Erwärmung und der damit einhergehende Klimawandel sind nicht nur Umweltprobleme, sondern haben auch einen signifikanten Einfluss auf die Wirtschaft. Besonders in der Schweiz, einem Land mit einer der höchsten Konzentrationen von Vermögen weltweit, ist die Einschätzung der vermögenden Bürgerinnen und Bürger von großer Bedeutung. Laut einer Umfrage von UBS Wealth Management, stufen vermögende Schweizerinnen und Schweizer den Klimawandel als einen der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Schweizer Wirtschaft ein – noch vor Rezessionsängsten, Massenentlassungen und Marktvolatilität.

Eine Umfrage von UBS Wealth Management wurde durchgeführt und befragte insgesamt 3.400 vermögende Bürgerinnen und Bürger aus 17 Ländern, darunter auch aus der Schweiz. Die Teilnehmer wurden nach ihren Einschätzungen zu den wichtigsten Einflussfaktoren auf die Wirtschaft ihres Heimatlandes befragt. In der Schweiz wurde der Klimawandel von 42 Prozent der Befragten als wichtigster Einflussfaktor genannt. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als im globalen Durchschnitt.

Die Bedeutung des Klimawandels für die Schweizer Wirtschaft zeigt sich auch in anderen Umfragen und Studien. So hat das Bundesamt für Umwelt in einer Studie festgestellt, dass der Klimawandel die Schweiz jährlich zwischen 1,5 und 2 Milliarden Schweizer Franken kostet. Diese Kosten resultieren unter anderem aus höheren Ausgaben für den Hochwasserschutz, die Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft und die Erhaltung von touristischen Attraktionen.

Auch die Versicherungsbranche spürt die Auswirkungen des Klimawandels auf die Schweizer Wirtschaft. Die Swiss Re, einer der weltweit größten Rückversicherer mit Sitz in der Schweiz, hat in einem Bericht aus dem Jahr 2020 festgestellt, dass Naturkatastrophen und andere Klimarisiken in der Schweiz zu höheren Schadenskosten und Versicherungsprämien führen werden. Die Swiss Re schätzt, dass die Schadenskosten durch Naturkatastrophen in der Schweiz bis zum Jahr 2050 um 30 Prozent steigen werden.

Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf den Schweizer Finanzmarkt. So hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) in ihrem Jahresbericht darauf hingewiesen, dass der Klimawandel ein Risiko für die Finanzstabilität darstellt. Die SNB sieht insbesondere Risiken für den Bankensektor, da dieser durch Kreditvergabe und Investitionen in Unternehmen betroffen sein kann, die von Klimarisiken bedroht sind. Die SNB empfiehlt den Banken, ihre Kredit- und Investitionsentscheidungen stärker auf Klimarisiken auszurichten. Um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Schweizer Wirtschaft zu minimieren, hat die Schweiz verschiedene Maßnahmen ergriffen. So hat die Schweiz das Ziel, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein.