Wenn man sich mit dem Thema Kautschuk ein wenig auseinandersetzt, stößt man früher oder später auf Löwenzahn. Aber Vorsicht, hier geht es nicht um den Löwenzahn, der auf vielen Grünflächen wuchert und aus dem man auch Leckereien herstellen kann. Es muss schon ein spezieller Löwenzahn sein, der die Eigenschaft hat, in seinen Wurzeln Kautschuk anzureichern. Natürlich kommt dabei die Frage auf, wie kann ein Löwenzahn kompetitiv zu einem Kautschukbaum sein. Alleine der Größenunterschied ist immens. Hierbei kann man sich das Motto: Viel hilft viel zu Nutze machen. 

Nimmt man als Beispiel eine normale Kautschukplantage von einem Hektar Größe. Auf dieser Plantage stehen ca 600 Bäume die Kautschuk in der Größenordnung von ca 1,5 to produzieren. Nun ist es so, dass man auf derselben Fläche ca. 500-600000 Löwenzahn Wurzeln pflanzen kann. Das hört sich enorm viel an, aber genau die Anzahl ermöglicht es, auch 1,5 to. Kautschuk herzustellen. 

Interessant ist hierbei, dass die Entwicklung noch in den Kinderschuhen steckt. Continental hat sich mit Wissenschaftlern zusammengesetzt und fördert nun die Entwicklung der Nutzung dieses Rohstoffs. Es gibt nur den russischen Löwenzahn, der diese Voraussetzungen überhaupt erfüllt. Da sich aber noch niemand wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat, bzw. das Thema an sich längere Zeit geruht hat, gibt es nicht einmal Maschinen die dazu geeignet sind solche Felder zu ernten. Somit hat diese Art der Kautschukgewinnung ein großes Potenzial in vielerlei Hinsicht. Zum einen hat man die Möglichkeit in eine Innovation zu investieren, aber auch in Nachhaltigkeit, die natürlich heutzutage eine immer größere Rolle spielt. Zudem gibt es aber auch die Möglichkeit in einen Maschinenhersteller zu investieren, der sich auf diese noch zu entwickelnden Erntemaschinen spezialisiert. 

Tatsächlich ist Continental schon soweit, dass Sie einen Fahrradreifen produzieren, der auch im Handel erhältlich ist und aus dem Kautschuk besteht der aus dem russischen Löwenzahn gewonnen wurde. Die Möglichkeit besteht auch für PKW und LKW Bereifung, aber da fehlt es wie schon erwähnt an den Mengen und somit liegt in der Forschung das Hauptaugenmerk darauf, wie und wo man den russischen Löwenzahn am besten anbauen und wie dieser letztendlich ohne extremen Aufwand geerntet werden kann. 

Das hört sich alles sehr innovativ an, aber ein interessanter Fakt dabei ist, das Stalin diese Idee schon vor ca. 100 Jahren verfolgt hat, diese Idee aber durch den Krieg und den Abzug der sowjetischen Wissenschaftler untergegangen ist.