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Greenwashing vs. Klimaschutz: Nachhaltiges Investieren auf dem Prüfstand

Wie sagt man so schön, nicht alles, was glänzt, ist Gold. Das ist schon immer bekannt und trifft bei nachhaltigen Investments ziemlich gut zu. Nicht alles, wo nachhaltig drauf steht, ist auch tatsächlich nachhaltig. Kritiker sprechen oft vom sogenannten Greenwashing, da Unternehmen oder eher gesagt Fonds Unternehmen beinhalten, die bei näherem Hinsehen nicht mehr so nachhaltig sind, wie sie vorgeben zu sein. Das sorgt vor allem bei den Anlegern für Unsicherheit. Man wünscht sich mehr Transparenz und gerade Umweltschützer gehen die Investments in nachhaltige Unternehmen nicht schnell genug. 

Vielmehr ist es den Genannten ein Graus, dass vor allem Großinvestoren ihre Beteiligungen aus den selbsternannten schlechten Unternehmen rausziehen. Dazu gehören beispielsweise die Ölindustrie, oder Kohlekraftwerke. Doch es ist auch richtig, was die Großinvestoren zu ihrer Verteidigung sagen. Wenn sie ihre Finanzierung aus den Unternehmen herausziehen, wird die Ölquelle ja nicht versiegen, sondern erst, wenn sie erschöpft ist, wird die Industrie die Quelle aufgeben. D.h. wenn man als Großinvestor sein Geld zurückzieht, so wird ein anderer an dem Unternehmen partizipieren. 

Daher ist es wichtig hier nachhaltig zu handeln. Natürlich ist es auch von Bedeutung, dass Unternehmen im nachhaltigen Sektor weiter vorankommen und Investitionen in diesem Bereich auch in Zukunft einen größeren Stellenwert haben. Dennoch sind in der Vergangenheit getätigte Investitionen nicht einfach so aufzugeben. Man hat sich dazu bereit erklärt, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt klimaneutral zu werden. Bis dahin sind noch einige Jahre zu gehen. Man kann nicht von jetzt auf gleich alle Investitionen nachhaltig gestalten. Das wäre noch viel mehr Greenwashing, wenn man es genauer betrachtet. 

Also kann man nicht immer nur die eine Seite der Medaille sehen. Das Ganze braucht ein realistisches Szenario, wie man Nachhaltigkeit und vernünftiges Wirtschaften unter einen Hut bekommt. Man kann nicht alles auf eine Karte setzen, sondern stattdessen den Istbestand prüfen und dann entscheiden, wie man die Situation hinsichtlich der Nachhaltigkeit schrittweise verbessern kann. Dann kann man auch erst von Nachhaltigkeit sprechen, wenn kluge Köpfe Szenarien entwickeln, wie große Finanzunternehmen bis beispielsweise 2050 emissionslos werden können in all ihren Investments.

Es ist ein spannender Markt und gerade in diesen extrem volatilen Zeiten auch sehr nervenaufreibend und eher etwas für Leute, die einen kühlen Kopf bewahren können. Gewiss ist jedoch, dass am Börsenmarkt eine Erholung eintreten wird, das war bisher bei jeder Krise so, und wird auch irgendwann bei dieser Krise wieder vorkommen.